Sechs Wochen Europa-Rundreise: Eine Wohnmobiltour durch Albanien, Montenegro und Italien

Familie Dieckmann aus Heckenbeck (Niedersachsen) erlebte vom März bis Mai 2023 eine unvergessliche Wohnmobilreise mit dem LMC Cruiser T 662 G durch Albanien, Montenegro und Italien. Diese sechs Wochen voller Abenteuer und beeindruckender Landschaften hinterlassen nicht nur in den Erinnerungen der Familie ihre Spuren, sondern auch in diesem Reisebericht.
 
Wer an eine Europarundreise im Camper denkt, hat schnell Länder wie Frankreich, Spanien, Portugal und Italien im Kopf. Für Familie Diekmann war schnell klar, dass es weiter Richtung Osten gehen soll. Diese Tour ist ein Roadtrip, der auf keiner Bucket-List fehlen sollte! Für LMC war diese Kooperation eine ganz besondere Herzensangelegenheit.

Von Deutschland nach Österreich: die erste Begegnung mit Schnee

Für Familie Dieckmann – das sind Mama Nicki und Vater Johnny mit ihren beiden Kindern Ada und Jaro – begann im März 2023 das große Abenteuer Camping-Rundreise: eine sechswöchige Wohnmobil-Tour mit einem Leihfahrzeug aus unserem LMC-Werk. Am 22. März 2023 in Sassenberg abgeholt, ging es für die vierköpfige Familie in der Mitte Deutschlands los.

Für beide Kinder war es der erste Wohnmobilurlaub. Und speziell für den fünfjährigen Jaro war es eine Chance, möglichst viele Eindrücke zu sehen, zu sammeln und zu erleben. Er hat LCA, eine angeborene Sehbehinderung, bei der eine spätere Erblindung möglich ist.

Die Reise führte die Familie zunächst nach Österreich, wo sie eine Freundin an der slowenischen Grenze besuchten. Die schneebedeckten Berge und die aufkommende Frühlingsluft im Tal sorgten für eine malerische Kulisse.

Die perfekte Mischung aus Winter und Frühling bildete den Auftakt zu einem unvergesslichen Abenteuer. Hier verbrachten die Vier einige Tage mit Ausflügen, spielen und abhängen.

Kroatien: Begegnungen und unerwartete Entdeckungen

Ursprünglich geplant, Kroatien relativ zügig zu durchqueren, wurden die Dieckmanns durch neue Freundschaften und überraschende Entdeckungen aufgehalten. Die Idee war eigentlich, mehr Zeit in Montenegro und Albanien zu verbringen. Flexibel wie das Reisen im Wohnmobil ist, wurde spontan umentschieden.

Erster Halt war das Bärenrefugium in der Ortschaft Kutarevo, ca. 20 km von der Stadt Otočac entfernt. "Ein wirklich tolles Projekt in einem schönen Tal", schwärmt Mama Nicki. Die durch Spenden finanzierte Schutzstation ist ein Zufluchtsort für junge, verwaiste Braunbären. Auf Stellplätzen mitten in der Natur verbrachten die Kinder viel Zeit beim Klettern und (Versteck-)Spielen in Höhlen. Auch hier verlängerten sie ihren Aufenthalt. Einziges Mittel, die Kinder dort wegzubekommen, war die Aussicht auf beeindruckende Wasserfälle. 

Die Kravica Wasserfälle im südlichen Teil Bosnien und Herzegowinas  hinterließen in der Tat bleibende Eindrücke bei allen Vieren ("Wow, sind die schön!" hörte man häufig als Reaktion). Die unter Naturschutz stehenden Wasserfälle im Dorf Studenci "faszinieren [...] mit tosendem Rauschen, umgeben von üppiger mediterraner Vegetation".

Nach dem Abstecher nach Bosnien ging es für Familie Diekmann nochmal zurück nach Kroatien - in die beeindruckende Altstadt von Dubrovnik an der Adria. Für den kleinen Jaro war die historische Altstadt mit den vielen Treppenstufen jedoch eine Herausforderung.

Bilder rechts:
Unterwegs mit dem Wohnmobil Cruiser T 662 G.
Spaß auf dem Campingplatz.

Montenegro: Klein, aber landschaftlich beeindruckend

Nach zwölf Tagen auf Achse, erreichten die Diekmanns das kleine, aber vielfältige Montenegro. "Montenegro ist echt klein (etwas kleiner als Schleswig Holstein), trotzdem waren wir überrascht wie klein es ist und wie abwechslungsreich gleichzeitig.", erzählt Mama Nicki. 

Die erste Station führte die Vier hoch in den Durmitor Nationalpark, wo sie von einem unerwartet Schneefall begrüßt wurde. Die Landschaft rund um den höchsten Gipfel Montenegros ist geprägt von glasklaren Bergseen und imposanten Schluchten. Der plötzlich 1 m hohe Schnee war dennoch für alle überraschend: "Die Kinder haben sich gefreut und sind zum Crno Jezero gestapft, dem Schwarzen See, der so still daliegt, dass sich die umliegenden Berge perfekt in ihm spiegeln", schwärmt Nicki.

Doch die Kälte trieb die Familie am nächsten Tag frühzeitig zur Tara-Schlucht, wo sie erstmal entspannt frühstückten. Die imposante Brücke über die Tara und die umgebende Natur faszinierten nicht nur die Kinder. Mit seiner Länge von 82 km zählt die Tara-Schlucht zu den längsten und tiefsten Canyons Europas. Die Farbvielfalt, die unberührte Stille - all die malerischen Ausblicke (s.u.) verleiteten dazu, auf der Fahrt entlang der Tara in Richtung Podgorica immer wieder anzuhalten.

Der nächste geplante Zwischenstopp in der Nähe von Kolašin wurde durch eine Großbaustelle und schlecht befahrbare Straßen spontan verlegt. So erreichten sie rasch Podgorica, wo der wilde Fluss Morača durch eine eindrucksvolle Schlucht fließt. Südlich davon lockte der Skadarsko Jezero, der Skadar-See, mit seinen Bootstouren und seinen vielen kleinen Campingmöglichkeiten in den umliegenden Tälern. Trotz zum Teil abenteuerlicher Anfahrten, wurden die Diekmanns hier mit einer besonders schönen Natur und viel Stille entlohnt. "Vorsicht, hier kann man auch hängen bleiben", warnt Mama Nicki, "wir haben es aber dann geschafft, uns von dort loszueisen und Richtung Albanien zu fahren". Entlang der Route nach Albanien erkundeten sie die Altstadt Stari Grad Bar. Sie liegt auf einem Hügel in der neuen Stadt Bar und bietet schöne Ausblicke auf die Stadt und die Berge.

Bilder rechts:
Auf dem Weg zum Dumitor Nationalpark.
Camping in der Nähe von Podgorica.

Brücke über die Tara in Montenegro

Der 82 km lange Canyon, eines der längsten und tiefsten Europas

Albanien: Kulturelle Vielfalt und traumhafte Strände

Mit der Überquerung der Grenze herrschte direkt eine andere, muslimisch geprägte Atmosphäre. Die Fahrt führte sie rasch ans Meer, wo Familie Diekmann auf einem kleinen Campingplatz in Velipoja einen atemberaubenden Ausblick auf eine Lagune und den angrenzenden Meeresstrand genossen. Eine süße, wenn auch etwas unfreudige Welpenbekanntschaft veranlasste die Vier zu einem kurzen Aufenthalt, bevor sie am nächsten Tag den idealen Spot fanden. 

Die Sehnsucht nach sonnigen Stränden trieb sie weiter nach Karpen, südlich von Dürres, wo sie mit ihrem Cruiser nah am Wasser stehen konnten. "Wir haben gehofft, dass es mit jedem Kilometer weiter südlich auch wärmer werden würde, aber dem war leider nicht so.", erinnerte sich Nicki Dieckmann. Auch mit Neoprenanzug kann man das Meer genießen und genau das war das Motto für die nächsten Tage, die sie dort verweilten.  

Entlang der Strecke Richtung griechische Grenze erlebten die Familie die malerische Schönheit von Kanioni i Lengaricës, einem Canyon mit warmen Quellen in der Nähe von Përmet. Die Fahrt entlang der Vjosa, dem letzten Wildfluss Europas, war einfach wunderschön. Leider war der Canyon aufgrund hoher Wasserstände nicht begehbar. Große Parkplätze in der Umgebung boten gute Übernachtungsmöglichkeiten. 

Der Besuch von Gjirokastër und dem Syri i Kaltër, dem "Blauen Auge", wurde von heftigem Regen begleitet. Der Vorteil: So konnten sie diese besonderen Orte in ihrer ruhigen Schönheit erleben und wurden von anderen Touristen nicht gestört. Übernachtet wurde auf dem Parkplatz, der durch die Wiesen und dem Bach drum herum auch den beiden Kindern gefiel. Weiter ging es zu einem Campingplatz Richtung Bucht von Vlorë. Hier schmiedeten sie gemeinsam den Plan, als Abschluss noch eine albanische Stadt anzuschauen. So ging es weiter nach Berati, in die "Stadt der tausend Fenster".

Anschließend folgte der Besuch der südlichen Hafenstadt Vlorë, wo sie auf einem Eco-Campingplatz (s.u.) an der Lagune Flamingos bestauen und nachts Schakale hören konnten. "Es war traumhaft! Und dann leider war auch schon unsere Zeit in Albanien um und wir haben die Fähre von Vlorë nach Brindisi genommen", erzählt Mama Nicki.

Eco-Campingplatz in der albanischen Hafenstadt Vlorë.

Große Parkplätze in der Umgebung boten gute Übernachtungsmöglichkeiten. 

Italien: Vertraute Küstenidylle und familiäre Verbindungen

Die Rückkehr nach Italien brachte vertraute Gefühle hervor. Papa Johnny ist in Italien aufgewachsen, daher wird die Region Apulien häufig von der gesamten Familie besucht. Die Wohnmobil-Tour führte die Dieckmanns erneut zu einem Strand mit echten Flamingos. Weiter ging es nach Taranto, wo sie auf einem Campingplatz verweilten und die Tage mit Johnnys Familie verbrachten. "Mit einem Zwischenstopp sind wir dann nach Catania (Sizilien) gefahren, auf einem Stellplatz direkt neben einem Strand hatten wir viel Platz und konnten von dort aus den Rest der Familie besuchen, Eis und Granita genießen und durch die Stadt schlendern.", erinnert sich Nicki. Die geplante Besteigung des Ätna konnte aufgrund des stürmischen Wetters nicht stattfinden. Deshalb ging es direkt nach Palermo, um die Fähre nach Livorno zu nehmen und die Rückreise mit dem Cruiser Wohnmobil anzutreten.

Rückreise nach Deutschland: Durch malerische Landschaften der Toskana

Verdutzt merkte Mama Nicki plötzlich, dass sie falsche Tickets für die Fähre gekauft hatte. Glücklicherweise konnten sie kurzfristig auf die Fähre nach Neapel umbuchen und setzten ihr Heimreise fort. In der Nähe von Florenz verweilten sie auf einem schönen Stellplatz, dessen Umgebung sie trotz des Regens genossen konnten. Am nächsten Tag durchquerten sie die bezaubernden Landschaften der Toskana. Es ging durch die Regionen Emilia-Romagna und Friuli-Venezia-Giulia weiter zu einem charmanten Dorf, wo sie eine ausgedehnte Mittagspause einlegten, bevor sie die Nacht kurz vor dem Brenner verbrachten. Am nächsten Tag war die Rückfahrt endgültig eingeläutet. Nur wenige Stunden vor ihrer Heimat legten alle Vier eine allerletzte Schlafpause in unserem Cruiser ein.

Fazit

Das Résumé von Mama Nicki lautet: "Die sechs Wochen vergingen wie im Flug und wir blicken auf eine Strecke von etwa 3.000 km von zu Hause bis zur Fähre nach Vlorë, etwa 900 km bis nach Palermo und weitere 1.800 km von Neapel bis zur Heimat zurück. Die Herausforderung bestand darin, die richtige Balance zwischen spontanem "go-with-the-flow" und festen Zielpunkten zu finden. Sechs Wochen Reisezeit sind in gewisser Weise lang, da man normalerweise nur drei Wochen unterwegs ist. Gleichzeitig erscheinen sie jedoch kurz, da man überall länger verweilen möchte, und das Kreuz-und-quer-Fahren auch seinen gewissen Reiz hat".

Für all diejenigen, die diese oder eine ähnlich Wohnmobil-Tour planen möchte, gibt Mama Nicki noch folgende Eindrücke mit: "Albanien und Montenegro sind der Knaller und unsere absoluten Highlights mit ihren bezaubernden Landschaften, die dazu einladen, an jeder Ecke anzuhalten. Auch Italien präsentierte sich auf der Durchreise von Süden nach Norden als äußerst vielfältig und abwechslungsreich".

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